Das Home-Office ist für eine Vielzahl von Menschen dank der Pandemie von jetzt auf gleich Realität geworden. Von zu Hause aus zu arbeiten erscheint auf den ersten Blick als wahrer Traum; doch tatsächlich bringt der Mangel an räumlicher Distanz die Work-Life-Balance gehörig durcheinander. Wieso das so ist und wie du deine Work-Life-Balance wieder in den Griff bekommst, erfährst du hier!
Wie sich die Work-Life-Balance im Home-Office verschiebt
Wie sieht dein Alltag im Home-Office aus? Du stehst auf, schaltest den Laptop an und beginnst deine Arbeit? Nicht nur der Weg zur Arbeit, die Konversationen mit den Kolleg*innen und dein eigener Arbeitsplatz fallen weg, sondern vor allem die räumliche Distanz, die die für die meisten Menschen zentraler Bestandteil der Trennung von Beruflichem und Privatem ist.
Plötzlich schaut dir niemand mehr über die Schulter, was dazu führt, dass du zwischendurch die Wäsche machen, dich um den Haushalt kümmen oder bei der Post ein Paket abholen kannst – du hast schließlich immer noch die Möglichkeit, die Arbeit später am Tag nachzuholen. Dieser scheinbare Vorteil der freien Zeiteinteilung geht letztlich jedoch auf Kosten deiner Work-Life-Balance. Arbeitszeit und Freizeit verschwimmen immer mehr. Ständig liegt der Laptop griffbereit, ständig ruft die Arbeit. Es ist nun leichter, zwischendurch einen Blick in die Arbeitsmails zu werfen oder eine liegengebliebene Aufgabe zu beenden. Auch zeitliche Grenzen sind nicht mehr vorhanden: Du kannst mitten in der Nacht an deinen Arbeitsplatz zurückkehren. Während des Abendessens, das normalerweise die Entspannung einläutet, fällt dein Blick auf die Arbeit und beim privaten Surfen im Netz fallen dir ankommende berufliche Nachrichten auf. Die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit schwinden – und damit auch deine Work-Life-Balance!
Das sind mögliche Lösungswege, um deine Work-Life-Balance im Home-Office zu wahren
Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, wie du deine Work-Life-Balance wieder in den Griff bekommen kannst. Meine besten Tipps und Tricks möchte ich hier mit dir teilen!
Herstellen einer basalen räumlichen Trennung
Wenn du die Möglichkeit hast, dir zuhause ein Büro einzurichten und damit räumliche Distanz zwischen deinem Arbeitsplatz und deinem Zuhause aufzubauen, dann ist dies die ideale Lösung. Leider ist diese Möglichkeit nicht für jede Person machbar. Vor allem, wenn man gemeinsam mit der Familie in Quarantäne ist, kann es schwer werden, ein Büro herzurichten. Darüber hinaus sind viele Wohnungen schlicht zu klein, um einen Arbeitsplatz räumlich vom Wohnbereich zu trennen.
Erstellen eines Zeitplans, der klare Grenzen vorsieht
Sicher ist es ein Vorteil, den Tag flexibler gestalten zu können, wenn man sich im Home-Office befindet. In der Praxis zieht das den Arbeitstag meist jedoch unnötig in die Länge. Setze dir lieber konkrete Arbeitszeiten; beispielsweise beginnst du um 8 Uhr morgens die Arbeit, hast eine einstündige Pause um 12 Uhr und beendest deine Arbeit um 16 Uhr.
Das hat zwei wichtige Vorteile: zum einen baust du dir selbstmehr Druck auf, deine Arbeit in diesem Zeitrahmen zu erledigen, und bist deshalb produktiver; zum anderen hast du nach 16 Uhr wirklich frei und musst dich nicht mit Aufgaben, die du vorher hättest erledigen sollen, jedoch aufgeschoben hast, auseinandersetzen.
Trennung zwischen privatem Leben und Arbeitsleben am PC
Falls du einen separaten PC oder Laptop für die Arbeit hast, kannst du hier eine symbolische Trennung einführen, die unter anderem dazu führt, dass beim Arbeiten keine sozialen Netzwerke locken oder beim privaten Surfen Arbeitsmails stören. Sollte das nicht der Fall sein, dann baue eine symbolische Barriere auf, indem du für deine beruflichen Angelegenheiten einen Browser verwendest und für deine privaten einen anderen. Zudem gibt es Apps wie „Forest“ oder „App Block“, mit denen du beispielsweise die sozialen Netzwerke sowie bestimmte Webseiten für eine vorher festgelegte Zeit blocken kannst. So hast du gar nicht die Chance, dich abzulenken!
Erreichbarkeit eingrenzen
Wenn die Arbeit am Ende des Tages abgeschlossen ist, gibt es keinen Grund mehr, E-Mails zu kontrollieren oder das Diensthandy eingeschaltet zu lassen. Im Home-Office bist du nicht verpflichtet, ständig erreichbar zu sein! Ist die Arbeit beendet, solltest du alle elektronischen Geräte, die etwas mit deiner Arbeit zu tun haben, ausschalten. So schaffst du dir Zeiträume, die ganz dir gehören.
Kleidung wechseln für die Arbeit
Bereite dich am morgen auf das Arbeiten vor, indem du dich zurechtmachst. Hierbei reicht es, in Straßenkleidung zu wechseln und nicht in Pyjama oder Jogginghose zu arbeiten. Wenn du zudem ein bestimmtes Ritual hast, welches du vor der Quarantäne auf dem Weg zu deiner Arbeit etabliert hast, dann ist dies ebenfalls eine Möglichkeit, deinem Gehirn zu signalisieren, dass der Tag begonnen hat und du dich nun der Arbeit widmest.
Fazit: Die Work-Life-Balance im Home-Office ist ein aktuelles Problem
Viele Menschen werden gerade mit den Schattenseiten des Home-Offices konfrontiert. Lärm, Ablenkungen und der Mangel an Work-Life-Balance machen uns allen schwer zu schaffen. Es gibt zwar keine ultimative Lösung dieses Problems; doch mit einigen kleinen Tricks lässt sich zumindest ein wenig Abhilfe schaffen. Was genau für dich funktioniert, weißt letztlich nur du. Probiere also ruhig einige Dinge aus und finde heraus, wie du deine Work-Life-Balance im Home-Office am besten aufrechterhalten kannst.