Wie Werbung unsere Aufmerksamkeit anzieht und lenkt

Werbung ist ein Phänomen. Die meisten von uns sind fest davon überzeugt, immun gegenüber Jingles, Werbespots und Slogans zu sein. Dennoch zeigen Statistiken und Umsätze von Unternehmen, dass Werbung extrem erfolgreich ist. Wie passt dieser Gegensatz zusammen? Ein Einblick in die Methoden und Techniken der Werbung.

Mit diesen Tricks überführt uns Werbung

Werbeexpert*innen setzen eine Reihe von Techniken ein, um ein Produkt in unserem Bewusstsein zu verankern. Ein zentrales Funktionsprinzip der Werbung ist das Deonym. Nur wenige wissen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und gleichzeitig sind wir fast alle Opfer dieser Strategie. Im Kern wird hierbei eine Marke zum Synonym für ein Objekt und verdrängt den eigentlichen Begriff im täglichen Sprachgebrauch.

Wie wirksam diese Herangehensweise tatsächlich ist, kann jeder ganz einfach überprüfen. Wem Produkte wie Taschentuch, Nuss-Nougat-Creme, Klebeband oder Windeln genannt werden, der*die denkt ganz oft automatisch an eine Marke. Die dazu passenden Deonyme sind Tempo, Nutella, Tesa und Pampers. Wer jetzt ebenfalls direkt an diese Marken gedacht hat, beweist, dass diese Technik extrem erfolgreich ist.

Ein weiterer Trick der Werbebranche ist es, ein Lied oder eine Melodie mit einer Marke zu verknüpfen. Mit der Verbreitung der digitalen Medien wurde es für die Werbebranche noch einfacher, diese Methode zu nutzen, denn hier kommt es vor allem auf die möglichst häufige Wiederholung an. So wird eine kurze Melodie oder ein Lied zum Ohrwurm. Den Rest besorgt die menschliche Eigenschaft, die zeitgleich eingeblendeten Bilder mit der Musik zu verknüpfen, also im Falle von Werbung mit einer Marke.

Auch hier zeigt der Selbsttest, wie erfolgreich dieses Audio-Branding ist. Wer an die Telekom denkt, hat sofort die passende Melodie im Kopf. Sail Away von Joe Cocker ist mit der Biermarke Becks verknüpft – und viele haben zudem gleichzeitig das Bild eines Schiffs mit grünen Segeln vor Augen. Perfekte Beispiele für Marken-Branding auf mehreren Ebenen.

Die Geheimnisse effektiver Werbung erlernen

Wer in der Werbebranche erfolgreich sein möchte, muss alle Tricks und Methoden der Werbebranche kennen. Das dauert einige Zeit, denn es gibt unglaublich viele Werbe- und Marketingtechniken.

Ein abgeschlossenes Studium als Bachelor in der Medien- und Werbepsychologie ist ein guter Einstieg in diese spannende Branche. Gerade in Zeiten der digitalen Technik verändert sich die Werbeindustrie laufend. Klassische Werbeplattformen wie die Printmedien spielen weiterhin eine Rolle, während im digitalen Raum immer neue Kanäle hinzukommen. Jedes Medium hat seine spezifischen Eigenschaften und Herangehensweisen.

Das Studium reicht außerdem bis in den Bereich der Psychologie. Um wirklich erfolgreiche Werbung zu kreieren, ist es wichtig, genau zu wissen, wie Menschen auf bestimmte Einflüsse reagieren. Emotionen spielen beispielsweise eine zentrale Rolle und sind dementsprechend auch im Studium der Medien- und Werbepsychologie ein Thema.

Unbewusst und emotional – darum sind wir machtlos gegenüber Werbung

Werbung spricht gezielt Emotionen an und nutzt dabei einige menschliche Eigenschaften aus. Die Verführungskraft der Werbung rührt oftmals daher, dass uns etwas versprochen wird und wir durch die Kaufentscheidung hoffen, dieses Versprechen einzulösen. Das geschieht meist unbewusst. Ähnliche Methoden sind in der politischen Sprache zu beobachten.

Aus diesem Grund ist die Stimmung in der Werbung oft positiv oder das beworbene Produkt ist mit vorteilhaften Eigenschaften verknüpft. Einige der häufig eingesetzten Emotionen oder Gefühle sind Sicherheit, Glück, Erleichterung oder Erfolg. Durch die Verknüpfung mit einer Marke glauben Verbraucher*innen unbewusst, dass auch sie diese Emotionen oder Ergebnisse durch den Kauf erhalten. Werbung arbeitet also meist unbemerkt, auch wenn viele denken, die Techniken der Marketingexpert*innen zu durchschauen.